99.
Erstellt von praschl um 20:46
Vom siebenten Traum dieses Jahres habe ich noch in Erinnerung: die Schultern der Freiheitsstatue von hinten, bläulich. Als wäre ich mit einem Hubschrauber unterwegs gewesen.
[Vor dem Einschlafen über die Kalküle Stalins beim Stalin-Hitler-Pakt gelesen; dass er dann zuerst hartnäckig nicht an den Einmarsch der Nazis geglaubt hatte, Propaganda, die ihn dazu verleiten sollte, Deutschland anzugreifen, als die Front dann immer näher an Moskau heranrückte, Abtauchen in seine Datscha, nach zwei Tagen fahren Genossen aus der Führung zu ihm hinaus, um ihm einen Vorschlag zu unterbreiten, er ist nervös, hat Angst, erschossen zu werden. Wäre es gut gewesen, hätte es jemand getan? Hätte jemand anderer als Stalin Hitler besiegen können?]
98.
Erstellt von praschl um 20:35
in
Journal
Im sechsten Traum dieses Jahres stand ich an einem Schreibpult, von Papierstapeln, Büchertürmen, Krimskrams umzingelt, beeilte mich, etwas fertig zu schreiben, ehe Okka zurückkam, euphorisch, sie bald wieder zu sehen, der letzte Satz, den ich schrieb, ehe es an der Tür läutete, lautete: Frischer Fisch ist gut für den Geschmack, ich war stolz auf diesen Satz, er kam mir vor wie eine Erleuchtung.
Das Irritierende daran: Okka hat eine Fischphobie, Erinnerungen an eine Großmutter, die an Karpfengräten saugte, nur bei klarem Wasser ins Meer, falls kein Schwarm in der Nähe ist.
97.
Erstellt von praschl um 20:31
in
Journal
Bei Ikea. Plötzlich Männer in Kampfanzügen, Schreie, Schüsse, ich wachte noch rechtzeitig auf: Das war der fünfte Traum dieses Jahres, in der Nacht nach dem Massenmord in der Redaktion von Charlie Hebdo, ich konnte danach lange nicht wieder einschlafen. Ich bin nicht Charlie.